Allerdings stellte sich 1814 sein erster großer Erfolg als Komponist ein, als am 26. Mai die Uraufführung seiner ersten erhaltenen Oper „Die Räuberburg“ im königlichen Theater unter großem Beifall stattfand. Diese Oper, deren Libretto von Oehlenschläger geschrieben wurde, erlebte allein in Kopenhagen 91 Aufführungen, Neuinszenierungen gab es in Hamburg, Kassel, Leipzig und Riga.
(Klaviersonate op. 8a, 3 Duos für 2 Flöten op. 10a und 10 Deutsche Lieder op.11a, 1815: 7 Variationen op. 12 für Klavier, Drei Trios op.13, 1819: 8 Variationen für Klavier op.16, 10 Deutsche Gesänge mit Klavier op.19)
Die finanziellen Probleme waren trotz dieser Erfolge allerdings noch nicht gelöst. Kuhlau versuchte sich als Gesangslehrer, merkte aber, dass diese Anstrengung ihn zu sehr am Komponieren hinderte. Auch einige kleinere Opern brachten ihm keinen Erfolg (so z.B. „Die Zauberharfe“), die einzige zusätzliche Einnahmequelle waren seine Sonatinen für Klavier und / oder Flöte, von denen auch die älteren immer wieder aufgelegt wurden. Endlich, im April 1818, bekam er die Stelle des Kammermusikus, die jedoch auch sehr schlecht bezahlt war und außerdem mit der Verpflichtung belegt war, bei Hofe Klavier zu spielen und pro Jahr eine geistliche oder andere Gelegenheitsmusik oder, falls dieses nicht verlangt wird, eine Oper zu schreiben.
(1820: 3 Sonatinen für Klavier op.20, 12 Deutsche Lieder mit Klavier op.27, Ouverture „Zauberharfe“ op. 27)
1821 unternahm Kuhlau mit königlicher Erlaubnis eine längere „Bildungsreise“, die ihn hauptsächlich nach Leipzig und vor allem nach Wien, das damals als Kulturhauptstadt Europas galt, führte. Der Komponist war sehr beeindruckt von der Fülle des Kulturangebotes und wenn er auch nach Hause schrieb: „Das Schauspiel ist hier überhaupt ganz vortrefflich, ich besuche es mehr wie die Oper, denn, leider treibt auch hier Rossini’s unsauberer Geist seyn böses Wesen“, so war doch dessen Einfluss auf Kuhlaus spätere Kompositionen spürbar, sowohl in Instrumentalstücken als auch in seiner 1824 uraufgeführten Oper „Lulu“. Der Librettist dieser Oper war der Dichter Carl Christian Frederik Güntelberg, der sich für den Text – ebenso wie Schikaneder für Mozarts „Zauberflöte“ – der Sammlung „Dschinnistan oder auserlesene Feen- und Geister-Mährchen“ von Christoph Martin Wieland bediente. Die Oper hatte einen großartigen Erfolg und bis 1838 gab es 32 Aufführungen. Allerdings hatte Kuhlau während der eineinhalb Jahre, die die Arbeit an der Oper benötigte, keine Einkünfte und musste abermals eines der vielen Bittgesuche um eine finanzielle Zuwendung beim König einreichen. Die gewünschte Summe wurde ihm nicht gewährt, dafür aber wurde ihm in Aussicht gestellt, bei jedem neuen „Singstück“ oder Oper eine Extravergütung zu bekommen. Das half ihm in seiner momentanen Lage nicht viel, hatte er zu seinen Eltern und seiner Schwester nun auch noch einen Neffen zu versorgen, der auch zu ihm gezogen war. Kuhlau komponierte also wieder verstärkt Klavier- und Flötenstücke, um sich und seine Familie über Wasser zu halten.
(1821: 3 Klaviersonaten op.26, Klaviersonate op.30, Klavier-Quartett op.32, 1822: Violinsonate op.33, Klaviersonate op.34, Divertissement für Klavier op.37, 8 leichte Rondos für Klavier op.41, Klavierquartett op.50, 1823: 3 Klaviersonaten op.46, 3 Klaviersonaten op.52, 6 Klaviersonatinen op.55, 1824: 4 Variationen für Klavier op.58, 3 Sonatinen für Klavier op.58)